Jagd in Hamburg

Die Jagd in Hamburg ist durch das Bundesjagdgesetz, ein Rahmengesetz, geregelt und wird durch das Hamburger Landesjagdgesetz ergänzt. Nur Tiere, die im Jagdgesetz benannt sind und eine Jagdzeit haben dürfen auch tatsächlich bejagt werden.

Die Jagdfläche des Landes Hamburg beträgt 38.761ha, wovon 2.730 ha auf Eigenjagdbezirke der Stadt und 36.031ha auf Jagdgenossenschaften, sowie Privatpersonen entfallen.

Im Hamburger Stadtgebiet gibt es ca. 2.490 Jagdscheininhaber.

Die in Hamburg vorkommenden und dem Jagdrecht unterliegenden Wildarten werden unterschieden in Haarwild und Federwild.

Zum Haarwild zählen das Rotwild, Damwild, Schwarzwild, Rehwild, der Feldhase und das Wildkaninchen.

Zum Federwild der Fasan, die Ringeltaube, die Stock- und Reiherente sowie die Grau- und die Kanadagans. Auch das Rebhuhn und die Waldschnepfe unterliegen dem Hamburger Jagdrecht, werden aber aufgrund der Arterhaltung durch einen Jagdverzicht, von Seiten der Hamburger Jägerschaft, geschont.



Die bedeutendsten Wildarten stellen wir Ihnen vor:

Das Rotwild, einst in offenen oder licht bewaldeten Steppen beheimatet wird in unserer heutigen Zeit oft in geschlossene Waldgebiete zurück gedrängt. Ursprünglich tagaktiv ist dieses Verhalten kaum noch zu beobachten. Nur in übersichtlichem offenen Gelände und vor jeder Störung geschützt, lässt diese Wildart sich auch tagsüber betrachten. Das Rotwild lebt in, nach Geschlechtern, getrennten Rudeln, wobei die weiblichen Stücke zusammen mit jüngeren Hirschen ein Kahlwildrudel bilden, welches stets von einem führenden Alttier, dem Leittier, angeführt wird. Ältere Hirsche leben in eigenen kleinen Rudeln, während die Alten oft einzeln, bzw. mit einem jungen Hirschen, dem so genannten Beihirsch oder Adjutanten zusammen stehen. Die Paarungszeit, Brunft, geht von ca. Mitte September bis Mitte Oktober, welche sich im Duvenstedter Brook beobachten lässt. Nach einer Tragzeit von etwa 34 Wochen, ab Mitte Mai des folgenden Jahres, setzen sich die Alttiere vom Rudel ab und bringen 1 Kalb zur Welt. Hinsichtlich der Äsung ist das Rotwild nicht wählerisch. Gräser, Knospen, Triebe, Hackfrüchte, Kastanien, Eicheln, Getreide werden gern angenommen. Durch starke Beunruhigung bedingt weicht das Wild in äsungsarme Dickungen aus, in denen es aus Hunger und auch Langeweile anfängt Baumrinde zu äsen und die Stämme zu Schälen. Folgen sind mitunter erhebliche Wildschäden die der Land- und Forstwirtschaft entstehen. Durch Verbesserung der Äsungsflächen, dem Schutz vor Beunruhigungen, der Anlage von Verbissflächen wird versucht dem Wildschaden vorzubeugen.

Das Damwild, ist durch seine auffälligen Erkennungsmerkmale, bei den Hirschen die schaufelartigen Geweihe, die im Sommer rostbraune Decke mit einem schwarzen Aalstrich und weißen Flecken, leicht von anderen Hirscharten zu unterscheiden. Weniger störanfällig als das Rotwild bevorzugt es offene, parkähnliche Landschaften von Feld, Wald und Wiesen. Auch Damwild lebt in nach Geschlechtern getrennten Rudeln, die je nach Deckung in ihrer Größe variieren. Es gilt, je weniger Deckung, umso größer die Rudel. Die Hauptbrunft geht von Mitte Oktober bis ca. Mitte November. Während beim Rotwild der Hirsch zu den weiblichen Tieren zieht, ziehen beim Damwild die Weiblichen zum Hirschen. Nach einer Tragzeit von etwa 33 Wochen setzt das beschlagene Tier im Juni, des folgendes Jahres, ein Kalb, Zwillingsgeburten sind äußerst selten. Die Äsung entspricht der des Rotwildes.

Das Schwarzwild, ist das einzige nicht wiederkäuende Schalenwild und die letzte wehrhafte Wildart unserer heimischen Wildbahn. Schwarzwild lebt gesellig in Familienverbänden, den Rotten, die sich aus Bachen, Frischlingen und einzelnen ÜberlÄäufern zusammensetzen. Auch Rotten werden wiederum von einer führenden Bache angeführt. Vorwiegend nachtaktiv führen sie ein verborgenes Leben, passen sich aber Veränderungen ihrer Umwelt schnell an und ziehen auf ihren Streifzügen bis in die Randgebiete von Großstädten. Die Paarungszeit, Rauschzeit, fällt in die Monate November bis Januar. Nach der Faustregel von 3 Monaten, 3 Wochen, 3 Tagen Tragzeit sondern sich die Bachen von den Rotten ab und bringen zwischen 4 bis 12 Frischlinge, in einem so genannten Wurfkessel, den die Bache eigens für diesen Zweck herrichtet, zur Welt. Auf den gesamten Schwarzwildbestand im Frühjahr gerechnet bedeutet dieses einen Zuwachs zwischen 200 und 400%. Als Allesfresser nimmt Schwarzwild sowohl pflanzliche als auch tierische Kost auf. Neben Wurzeln, Knollen, Gräsern, Kastanien, Eicheln, Rüben, Kartoffeln, Mais, Weizen, Hafer stehen auch Aas, Würmer, Engerlinge, Schnecken, Käfer, Mäuse, Gelege von Bodenbrütern bis hin zu Junghasen und auch Rehkitze auf ihrem Speiseplan.

Das Rehwild, unser bedeutendstes Jagdwild, ist als Kulturfolger sehr anpassungsfähig und erreicht Bestandszahlen, die von keiner anderen Hirschart auch nur annähernd erreicht wird. Im Sommer als Einzelgänger, im Winter in Rudeln (Sprüngen) lebend ist das Rehwild in sämtlichen vorkommenden Lebensräumen, von Gärten und Parkanlagen, von der Meeresküste bis zur alpinen Baumgrenze vertreten. Die Fortpflanzungszeit liegt in den Monaten Juli und August. Nach einer Tragzeit von 290 Tagen setzt die Ricke meist 2 Kitze. Die Nahrung des Rehwildes ist sehr vielseitig. Als Konzentratselektierer benötigt es sowohl eiweißreiche als auch rohfaserreiche Futterpflanzen. Kräuter, Triebe, Knospen, Getreide, Raps, Kohl, Knollenfrüchte, Kastanien, Eicheln, Bucheckern, Wildobst werden aufgenommen. In Phasen der Ermangelung von ausreichender Äsung können teilweise enorme Verbissschäden an Laub- und Nadelholzkulturen entstehen.